Simmeth Blog

10 Tipps für moderne Chefs….

Frank Simmeth | 21.01.2020

Erstklassige Führungskräfte sind von erstklassigen Mitarbeitern umgeben. Zweitklassige nur von drittklassigen… Dies gilt für Gastronomie und Hotellerie ganz besonders, denn gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter zu finden ist schwerer wie nie! Die Blaupause für den guten Chef gibt es nicht, aber Denkanregungen und Tipps bieten wir gerne:

Emotional führen

Ihre Denkhaltung wirkt sich auf das Verhalten Ihrer Mitarbeiter aus und kann erwünschtes wie auch unerwünschtes Verhalten auslösen. Denn Menschen werden von Gefühlen gesteuert. Emotionslose Führung oder Anweisungen, die keine Gefühle auslösen, sind für Mitarbeiter nicht handlungsrelevant. Gutgelaunte Mitarbeiter haben gutgelaunte Gäste. Tragen Sie mit Ihrem eigenen Verhalten zu einer positiven Arbeitsstimmung bei.

Klar kommunizieren

Akzeptieren Sie, dass Ihre Mitarbeiter Dinge, Situationen und Verhalten möglicherweise anders sehen als Sie selbst. Ihre Weltsicht ist nur eine von vielen Möglichkeiten und hat deshalb keinen Anspruch auf Richtigkeit. Wenn Sie sich ein gewisses Verhalten von Ihren Mitarbeitern erwarten, dann treffen Sie eine Vereinbarung darüber. Unausgesprochene Erwartungen haben keine Verbindlichkeit für Ihre Mitarbeiter. Kommunizieren Sie möglichst klar und konkret mit Ihren Mitarbeitern. Aussagen und Anweisungen sind konkret, wenn deren Sinn auch sinnlich wahrnehmbar ist. Nicht vergessen: Holen Sie sich Feedback! Prüfen Sie mit gezielten Rückfragen, ob Ihre Mitarbeiter Ihre Anweisungen und Aussagen verstanden haben und angemessen bewerten.

Vorbild sein

Sagen Sie ihren Mitarbeitern, wie sie sich verhalten sollen, anstatt ihnen aufzuzeigen, wie sie sich nicht verhalten sollen. Wer unerwünschtes Verhalten aufzeigt, verstärkt dieses unerwünschte Verhalten. Damit Ihre Mitarbeiter neue Verhaltensweisen lernen, sind drei Schritte erforderlich: Erkennen, Verstehen und Üben. Treten Schwierigkeiten auf, ist Unterstützung statt Kritik erforderlich. Achtung: Sie sind als Vorgesetzter das Vorbild. Erwarten Sie keine Verhaltensweisen, die Sie nicht selbst vorleben.

Wissen vermitteln

Vermitteln Sie Ihren Mitarbeitern erforderliches Wissen (Zahlen, Daten, Fakten) gehirngerecht. Verbinden Sie dafür neue Informationen mit bereits vorhandenem Wissen. Befähigen Sie Mitarbeiter über sich hinauszuwachsen und schenken Sie ihnen Vertrauen. Dafür kann es notwendig sein, dass Sie all Ihr Wissen weitergeben müssen – keine Angst, Sie verlieren nichts und bekommen motivierte, gut geschulte Mitarbeiter.

Eigenmotivation unterstützen

Sorgen Sie dafür, dass die Eigenmotivation Ihrer Mitarbeiter erhalten bleibt! Bauen Sie so weit wie möglich Umstände ab, die Spaß und Freude an der Tätigkeit rauben. Nicht falsch verstehen: Es wird weiterhin ungeliebte Arbeiten geben, aber insgesamt sollte der Mitarbeiter Spaß an der Arbeit haben und sein Arbeitsumfeld als positiv empfinden. Sie als Chef können die Rahmenbedingungen dafür schaffen.

Echte Anerkennung geben

Geben Sie kein „Gießkannen-Lob“. Anerkennung geben bedeutet, dass Sie tatsächliche Leistung oder Eigenschaften erkennen und ansprechen. Mitarbeiter können durchaus unterscheiden, ob ihre Leistung gut oder gar herausragend ist und ob sie dafür gelobt werden wollen. Die meisten Menschen wollen nicht für’s „Kaffeekochen“ gelobt werden, durchaus aber für eine besondere Leistung, auf die sie stolz sind.

Richtig kritisieren

Formulieren Sie Kritik an Ihren Mitarbeitern nach folgenden vier Kriterien: sachlich, vorwurfsfrei, ohne Belehrungen, mit Ich-Botschaften.

Damit Kritik nicht sofort auf Widerstand stößt, hat sich ein Vier-Schritte-Feedback bewährt: 1. Positiver Start, 2. Positives spezifizieren, 3. Verbesserungsvorschlag, 4. Positive Zusammenfassung. Durch diesen Gesprächsaufbau wird die Kritik nur ein kleiner Punkt des Gesamtbildes und der Mitarbeiter wird sie leichter annehmen.

Smarte Ziele setzen

Der Versuch die Mitarbeiter mit platten „motivierungsversuchen“ „bei Laune halten zu wollen“ ist fragwürdig. Formulieren Sie lieber SMART(e) Ziele mit Ihren Mitarbeitern: klar spezifiziert, messbar, attraktiv und motivierend, realistisch und zu einem klaren Erfüllungstermin. Mitarbeitern ist Klarheit meist wichtig und konkrete Ziele sind erreichbar, aber auch messbar. Aber es reicht nicht Ziele zu formulieren. Sie sind auch gefordert, den Mitarbeitern das Rüstzeug zur Zielerreichung zu geben, z. B. durch Schulung, durch unterstützende Aktionen … Mein persönlicher Rat: Seien Sie mutig bei den Zielen. Sie müssen groß sein, aber nur so groß, dass sie noch erkennbar sind, auch wenn unerwartete Hindernisse auftauchen.

Zeit für Führung einplanen

Um Mitarbeiter zu führen, ist Zeit für die Planung und Durchführung von Führungsaufgaben und –instrumenten erforderlich. Die Dienstzeit von Vorgesetzten kann sich deshalb nicht nur nach der operativen Tätigkeit richten. Häufig sind Vorgesetzte auch im Tagesgeschäft tätig. Das lässt sich leider nicht vermeiden. Aber Vorgesetzte, die keine festen Zeiten für Führung einplanen, werden diese leider auch nicht leisten. Setzen Sie sich Ziele, z. B. jeden Tag zwei Stunden für die Mitarbeiterführung zu nutzen. Dann haben Sie die Chance ein guter Vorgesetzter zu sein.

Potentiale erkennen und nutzen!

Die Zeit ist vorbei, in der man einen Mitarbeiter nur für eine gerade vakante Position sucht! Die Frage ist, welches Potential, welche besonderen Stärken und Talente ein Mitarbeiter hat und an welcher Stelle er dieses im Unternehmen am besten einsetzen kann. Hier ist durchaus angebracht „um die Ecke zu denken“ und im Zweifelsfall einmal einen Job zu konstruieren, als ein Potential „gehen zu lassen“! Zukünftig werden Mitarbeiter wohl nur in den Betrieben bleiben, in denen Sie auch ihre Stärken einsetzen und nutzen können.

Frank Simmeth

Frank Simmeth ist zertifizierter INLPTA Trainer, ECA Lehr-Coach, Buchautor und Kolumnist. Seit 2003 ist er erfolgreich als selbständiger Trainer für Gastronomie und Hotellerie tätig und begeistert in seinen lebendigen und abwechslungsreichen Seminaren Mitarbeiter wie Führungskräfte gleichermaßen.

Zertifiziertes Lerninstitut

Simmeth-Training ist ECA zertifiziert und zweifacher Finalist des Europäischen Trainingspreises.

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