Von Weiterbildung, Zukunft und Ängsten…
Wie beim Trailrun! Wer beweglich und agil bleibt, ist auf jedem Gelände sicher….
Im Frühjahr 2019 hatten wir unser erstes Teammeeting zum Thema „Zukunft und Agilität“. Unser Meeting hat damit begonnen, dass ich zunächst eine „agile“ Regel aufgestellt habe: „Ich möchte nicht mehr „Chef“ genannt werden!“ Mir ging es dabei weniger darum, dass ich mich nicht mehr als Inhaber unseres Unternehmens begriffen habe, sondern um die Erkenntnis, dass ich mein Unternehmen in dieser so oft beschworenen „VUKA-Welt“ nicht erfolgreich in die Zukunft führen kann, wenn ich alle wichtigen Entscheidungsprozesse alleine steuere. Konkreter gesagt: um in dieser sich unvorhersehbaren und rasant verändernden Welt bestand zu haben, bin ich einfach zu langsam, wenn ich das alles selbst steuere.
Ein Jahr später und die Welt steht Kopf! Alle Regeln, Dynamiken und Sicherheiten sind außer Kraft gesetzt und nichts ist mehr wie vorher. Während manche nun in Schockstarre gefallen sind, hat unsere agile Struktur ihre Tragfähigkeit bewiesen. Was passiert tatsächlich, wenn sich Dienstleistungen, Prozesse und Aufgabengebiete von heute auf morgen verändern? So etwas können nur Teams bewältigen, die agil und beweglich im Kopf sind. Wer hier heute zu statisch reagiert, hat eindeutig das Nachsehen.
Wenn also die Corona-Krise etwas gelehrt hat, dann, dass wir eine grundsätzliche Veränderung brauchen. Wer zukünftig glaubt, offene Positionen in Hotellerie oder Gastronomie noch mit „Manpower“ besetzen zu können und dabei aus schicken Lebensläufen auszuwählen, der hat den Schuss nicht gehört! Wir brauchen multiflexible Potentiale und Talente und müssen diese dann mitnehmen in eine Welt, in der Veränderung der Normalzustand ist. Das Kernthema dabei wird umfassendes und ständiges Lernen sein und zwar von JEDEM im Unternehmen, also vom Inhaber über den Koch und Servicemitarbeiter bis zum Housekeeping. Im Grunde müssen WIR ALLE wieder Auszubildende werden, halt eben manchmal schon im zweistelligen Lehrjahr….
Das bedeutet jetzt übrigens nicht, seine Mitarbeiter wieder einmal auf eine Service- oder Verkaufsschulung zu „schicken“. Das Problem ist, dass solche Schulungen im Vergleich zum Zeit und Kostenaufwand zu wenig individuell sind und einen viel zu geringen Wirkungsgrad für die heutigen Anforderungen haben.
Eine Lösung dafür ist „Blended Learning“. Konkret bedeutet das, dass externe Weiterbildung zukünftig aus einem Mix beseht aus knackigen Webinaren, Online-Based-Training sowie individuellem Coaching bzw. Ausbildungen mit hohem Anteil an Persönlichkeitsentwicklung. Wer so einen Mix als Anbieter nicht leisten kann oder auf keines dieser Gebiete spezialisiert ist, hat meines Erachtens auf diesem Markt der Weiterbildung keine Zukunft.
Viel wichtiger beim Blended Learning ist aber die interne Weiterbildung. Lernen muss wieder einen neuen Wert bekommen und in jedem Betrieb zur gelebten Kultur werden. Das bedeutet, dass die innerbetriebliche Weiterbildung ins Zentrum des Lernens rückt. So gesehen brauchen wir auch tatsächlich weniger „Chefs“ und viel mehr „Entwicklungsmanager“, die ihre Teams in täglichen kleinen „Lernhäppchen“ sehr praxisorientiert und betriebsspezifisch weiterentwickeln. Hier gibt es mannigfaltige Methoden und Werkzeuge wie Jobrotation, Lerneinheiten im Briefing, TED-Videos vom Inhaber aufs Smartphone usw. Auch das Lernen voneinander ist unbezahlbar! Warum sollte das Housekeeping beispielsweise nicht vom Küchenchef lernen, wie man perfekte Steaks macht und die Küche aus dem Housekeeping ein Update über Hygiene bekommen, oder alle Mitarbeiter einen Tipp vom Frontoffice bekommen, wie man schwierige Gäste meistert? All das ist zum Beispiel mit einem betrieblichen Lernkanal fast kostenlos umzusetzen.
Lernen muss darüber hinaus genauso interdisziplinär, also fachübergreifend werden wie uns das die Welt gerade vorlebt. Dann macht das Lernen auch wieder Spaß. Das bedeutet, dass auch ein Koch etwa mal einen Kurs über Social Media macht. Wer ein Team hat, das flexibel im Kopf ist, hat die größte Chance, jede Krise zu überstehen….
Unsere Antwort auf die Frage der Weiterbildung in der Branche findest du hier: https://simmeth-training.de/online-akademie/webinarflatrate/